Mit dem ersten Oktober sind die Spritpreise um durchschnittlich 8 Cent pro Liter gestiegen. Seit Monatsbeginn hat der KohlendioxidausstoĂ in Ăsterreich – auch abseits des Emissionshandels fĂŒr groĂe Betriebe – einen Preis, nĂ€mlich 30 Euro pro Tonne. Bedenkt man, dass wir vor kurzem noch deutlich mehr als zwei Euro fĂŒr Treibstoffe bezahlt haben, wirkt diese Erhöhung nachgerade verschwindend klein. Dennoch wurde die EinfĂŒhrung der CO2-Steuer aufgrund der Teuerung und der Energiekrise um drei Monate verschoben. Und auch wegen des Oktobertermins gab es eine Reihe von Protesten. Angesichts der vielen Krisen solle man die âKlimasteuerâ hintanstellen, so vielfach die BegrĂŒndung.
FĂŒr viele Lobby-Gruppen ist das Ausspielen der Krisen gegeneinander ein beliebter rhetorischer Kunstgriff. Die Priorisierung der einen Krise gegenĂŒber einer anderen dient vielleicht Partikularinteressen, geht jedoch völlig an allen intelligenten LösungsansĂ€tzen vorbei. BiodiversitĂ€tskrise, Energie- und Klimakrise sind miteinander verwoben. Wir können sie nur systemisch und miteinander lösen, nicht eine nach der anderen. Krisen-Auslöser ist in allen FĂ€llen die ĂŒbermĂ€Ăige Ausbeutung der Natur und das Abfackeln des Planeten mit fossilen EnergietrĂ€gern. Es gebe weder Zeit noch Ressourcen dafĂŒr, die Krisen nacheinander zu lösen, meinte etwa der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck auf einem G7-Gipfel.
Dem Faktum, dass die Ukraine-Krise die WelternĂ€hrung gefĂ€hrdet, steht auf der anderen Seite die Tatsache entgegen, dass 30 Prozent der Lebensmittel weggeworfen werden und jedes zweite Getreidekorn im Futtertrog landet, um ineffizient in Fleisch verwandelt zu werden. Dieser Widerspruch ist durchaus lösbar, ohne EinbuĂen in der LebensqualitĂ€t und sogar mit finanziellen Vorteilen fĂŒr alle.
Natur- und Klimaschutz mĂŒssen integraler Bestandteil aller Wertschöpfungsketten werden. Und das geht nur, wenn wir Krisen nicht gegeneinander ausspielen.
StÀdte erhitzen sich schneller als lÀndliche Gebiete
Erderhitzung
StĂ€dte erwĂ€rmen sich fast um ein Drittel stĂ€rker als das Umland. Das zeigt die Auswertung der OberflĂ€chentemperaturen von rund 2.000 StĂ€dten im Zeitraum 2001 bis 2019. Mehr GrĂŒn in der Stadt kann den Temperaturanstieg allerdings mildern.
Im weltweiten Schnitt steigt die Tagestemperatur in StĂ€dten um 0,56 Grad pro Jahrzehnt, am Land nur um 0,4 Grad. Wobei es in StĂ€dten umso heiĂer wird, je stĂ€rker sie verdichtet sind, was vor allem in asiatischen Metropolen zunehmend zum Problem wird. So liegt dort der Temperaturanstieg ĂŒber 10 Jahre bei 0,71 Grad.
Temperaturanstieg in StĂ€dten gröĂer als auf dem Land – news.ORF.at
Australien will Artensterben stoppen
MaĂnahmenplan fĂŒr BiodiversitĂ€t
Mit einem Aktionsplan möchte die australische Regierung seine Flora und Fauna besser schĂŒtzen. Im Zentrum der Schutzbestrebungen stehen 20 Regionen und 110 Arten. Dazu zĂ€hlen etwa Koalas und Wombats, Opossums oder der Rotschwanz-Rabenkakadu samt 30 Pflanzenarten. Australien sei der weltweite Spitzenreiter beim Aussterben von SĂ€ugetieren, so die australische Umweltministerin.
Australien will Artensterben stoppen – news.ORF.at
Kurz gemeldet
Ein Achtel aller Vogelarten weltweit ist vom Aussterben bedroht. Das zeigt Birdlife in seinem alle vier Jahre erscheinenden Bericht âState of the Worldâs Birdsâ. Bei fast der HĂ€lfte aller Vogelarten geht der Bestand demnach zurĂŒck.
Bericht: Eine von acht Vogelarten vom Aussterben bedroht – science.ORF.at
Grönland hat heuer den wĂ€rmsten September seit 1979 erlebt. Im langjĂ€hrigen Schnitt war es in diesem Monat um mehr als acht Grad wĂ€rmer als ĂŒblich.
Grönland: Temperaturspitzen im September – news.ORF.at
Hörtipps
Hochgebirge im Klimawandel
Schon seit Jahren taut der Gipfel des Sonnblick auf. Das Gestein musste teuer stabilisiert werden. Erst im Juli stĂŒrzte ein Teil der SĂŒdtiroler Marmolata auf Wanderer. Das sind die sichtbaren Zeichen des Klimawandels im Hochgebirge. Vieles passiert langsamer und unmerklich, wie die DIMENSIONEN dokumentiert haben.
https://oe1.orf.at/nachhaltigleben/klima
Klimainnovation: Bildung, Wirtschaft, Wohnen, Soziales
Manchmal braucht es nur wenig, um Nachbarschaften, GrĂ€tzel oder Gemeinden lebenswerter zu machen: eine gemeinsame BegrĂŒnung kann ebenso dazu beitragen wie Outdoor-Möbel, die auch jene nutzen können, die keinen eigenen Balkon haben. In den BundeslĂ€ndern wiederum schlieĂen sich Menschen zu Energiegemeinschaften zusammen oder grĂŒnden eine soziale Landwirtschaft.
Das RADIOKOLLEG prĂ€sentiert diese Woche klimainnovative Projekte aus den verschiedensten Lebensbereichen â von Bildung bis Soziales. Sie entstanden als zivilgesellschaftliche Initiativen und wurden fĂŒr das Ă1-Projekt âReparatur der Zukunftâ eingereicht.